Pressemitteilung:

Aktivist*innen gründen Verein für Hongkong in Deutschland

Berlin, 03. September 2022

Aktivist*innen gründeten heute einen Verein in Unterstützung der Hongkonger Demokratie- und Freiheitsbewegung. Die gemeinnützige Organisation trägt den Namen Freiheit für Hongkong (FfHK) und wurde von prominenten Gesichtern ins Leben gerufen. Gründungsmitglied ist unter anderem Ray Wong Toi-yeung, dem ersten Aktivisten aus Hongkong, dem in Europa Asyl gewährt wurde. Weitere Initiator*innen sind die Aktivist*innen Amy Siu, Chiu Kit Lam und David Missal.

Ray Wong, Vorsitzender des Vorstands,

stellt das Ziel des Vereins dar:

„Da die Regierungen in Hongkong und Peking die Unterdrückung der Zivilgesellschaft in Hongkong fortsetzen, ist die internationale Unterstützung für unsere pro-demokratische Bewegung wichtiger denn je. Die bürgerlichen Freiheiten und Rechte der Menschen in Hongkong, die im Grundgesetz von Hongkong und in der Chinesisch-britischen gemeinsamen Erklärung zugesagt wurden, müssen garantiert und umgesetzt werden. Wir glauben, dass Deutschland als eines der führenden Länder in der Europäischen Union eine entscheidende Rolle im Kampf der Hongkonger gegen das autoritäre Regime in Peking spielen muss. Unser Verein ‚Freiheit für Hongkong‘ wird sicherstellen, dass die Stimme der Hongkonger nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen Hauptstädten der EU gehört wird.“

Zahlreiche Menschenrechtsgruppen in- und außerhalb Deutschlands drückten ihre Unterstützung für den neuen Verein aus.

Sam Goodman, Direktor für Politik und Advocacy bei Hong Kong Watch:

„Als der Erste aus Hongkong, dem in Europa Asyl gewährt wurde, ist Ray Wong einer der Aktivisten, die am besten in der Lage sind, sich in Berlin und anderen europäischen Hauptstädten für die pro-demokratische Bewegung einzusetzen. Die Mobilisierung der internationalen Gemeinschaft erfordert zunehmend Fürsprecher, die den innenpolitischen Kontext verstehen, in dem sie handeln. Wir unterstützen daher voll und ganz die Gründung von Freiheit für Hongkong, von der wir hoffen, dass sie die deutsche Regierung und den deutschen Gesetzgeber zu konkreten Maßnahmen bewegen wird, um sich an die Seite Hongkongs zu stellen.“

Aniessa Andresen, Vorsitzende von Hongkonger in Deutschland:

„Freiheit für Hongkong ist nach ‚Hongkonger in Deutschland‘ der zweite Verein, der für Hongkonger in Deutschland gegründet wurde. Der neue Verein wird seinen Schwerpunkt vor allem auf politisches Lobbying legen – wir Hongkonger sind dankbar, dass die Stimmen der Hongkonger nun auch in die deutsche Politik eingebracht werden! Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit FfHK und unterstützen sie nach Kräften bei ihren Bemühungen um die Verbesserung der Menschenrechtslage in unserem Heimatland Hongkong.“

Manyan Ng, Vorstandsmitglied der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte:

„FfHK hat eine wichtige historische Aufgabe zu erfüllen. Hongkong war ein integrierter Teil der freien Welt, in der Freiheit, Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit einen hohen Stellenwert haben. Das kommunistische Regime in Peking hat unter Missachtung internationaler Vereinbarungen, seiner eigenen Versprechen und mit Gewalt einen Großteil der Freiheit und der Menschenrechte in Hongkong seit der Übergabe 1997 rechtswidrig zerstört. Jetzt, wo die Volksrepublik China zu einer globalen Großmacht geworden ist, sollten alle freien und demokratischen Länder an der Seite Hongkongs stehen und Initiativen wie FfHK unterstützen, um Freiheit und Menschenrechte zu schützen. Die Verletzung der Menschenrechte in Hongkong ist eine Bedrohung für den Rest der freien Welt.“

Stefen Siebenrock, Regionalgruppensprecher Berlin, Gesellschaft für bedrohte Völker:

„Wir brauchen Hongkonger, die auf der Straße waren, die hautnah erlebt haben, was es bedeutet, wenn eine Demokratie und Menschenrechte ausgesetzt werden. Und ganz besonders brauchen wir Hongkonger hier in Deutschland, die die in weiten Teilen in Deutschland noch vorhandene ‚China-Blindheit‘ aus den Augen wischen. Unsere Politiker brauchen Hongkonger, die ihnen klar verdeutlichen, welch Geistes Kind die Kommunistische Partei Chinas wirklich ist.“

Sunny Cheung, Berater des Hong Kong Democracy Council:

„Ich freue mich sehr, dass Ray Wong die neue Organisation ‚Freiheit für Hongkong‘ in Deutschland gegründet hat – einem Land, das von der chinesischen Staatsmacht abhängt und für sie anfällig ist. Als Pionier ist Ray mit seiner Erfahrung aus erster Hand im Kampf gegen das autoritäre China und seinem tiefgreifenden Verständnis für Deutschland der beste Kandidat, um der deutschen Gesellschaft eine wachsende und doch vereinte Stimme der Hongkonger zu vermitteln. Ich gehe davon aus, dass die Organisation eine wichtige Rolle dabei spielen wird, die Außenpolitik des Landes auf dem richtigen Weg zu halten und seine nationalen Interessen zu wahren, ohne dabei Menschenrechte und demokratischen Werte zu opfern.“

Tenzyn Zöchbauer, Geschäftsführerin der Tibet Initiative Deutschland:

„In Deutschland braucht es starke Vereine, die den Interessen der von der Kommunistischen Partei Chinas unterdrückten Stimmen eine Bühne geben, denn jeder Mensch hat ein Recht darauf, selbstbestimmt und frei zu leben. In Hongkong wie auch in Tibet wird die Situation von Jahr zu Jahr schlimmer. Kontrolle, Einschränkung und Repression prägen den Alltag. Als im Exil aufgewachsene Tibeterin weiß ich, dass der Kampf für Freiheit einen langen Atem braucht und das Aufgeben sowie Wegsehen keine Option ist. ‚Freiheit für Hongkong e.V.‘ stellt sich dieser Aufgabe, welche auch wir mit allen Kräften unterstützen – denn zusammen sind wir stärker. Freiheit für Hongkong! Freiheit für Tibet! Freiheit für China!“

Anonymer Sprecher, Stand with Hong Kong:

„Stand with Hong Kong (SWHK) ist erfreut über die Gründung von Freiheit für Hongkong, um Hongkong auf der Agenda der deutschen Politik zu halten. Wir sind der Meinung, dass die Gemeinschaft der Hongkonger in Europa im Entstehen begriffen ist und in mehr EU-Mitgliedstaaten geeint, organisiert und präsent sein muss, um Chinas systematischer Rivalität gegen unsere europäischen Alliierten zu widerstehen. SWHK freut sich darauf, mit FfHK für ein freies und demokratisches Hongkong zusammenzuarbeiten.“

Gheyyur Qurban, Sprecher des Weltkongress der Uiguren:

„Die Freiheit Hongkongs hat unter dem brutalen Regime der Kommunistischen Partei Chinas noch nie dagewesene Schläge erlitten. Die freie Welt, unter anderem auch Deutschland, muss den Menschen in Hongkong helfen, wenn sie es dringend brauchen. Der Weltkongress der Uiguren steht an der Seite der Hongkonger, die sich gegen die Unterdrückung durch die chinesische Regierung wehren, so wie Hongkonger den Uiguren beistehen, die vom Völkermord betroffen sind. Der WUC beglückwünscht die neue Organisation zu ihrer Gründung und wünscht ihr alles Gute in ihrem berechtigten Kampf für Freiheit, Menschenrechte und Demokratie für die Menschen in Hongkong.“

Anonymer Sprecher, Junge Taiwan Initiative:

„Im Kampf um die Wiederherstellung der Demokratie in Hongkong brauchen wir die kontinuierliche Unterstützung der deutschen politischen Entscheidungsträger und der deutschen Zivilgesellschaft – sowohl durch Worte als auch durch Taten. Ein strukturelles, kohärentes Lobbykonzept und eine zuverlässige Organisation, die die Bedürfnisse der Hongkonger wirklich vertritt, sind die grundlegenden Elemente für den Erfolg dieses wichtigen Kampfes. Wir Taiwaner waren und werden auch weiterhin der verlässliche Verbündete aller Hongkonger sein, die an Demokratie, Freiheit und grundlegende Menschenrechte glauben.“